Doehler&Haass Soundprojekteditor – Eine Anleitung – Teil 1

Update: Download der Anleitung nun als PDF!

Moin,
hier entsteht nach und nach eine Übersicht und Anleitung zu der Doehler&Haass-Soundprojekteditor-Software. Außerdem stelle ich eine umfangreichere Version der Anleitung als PDF-Datei zum Download bereit, die unter freundlicher Mithilfe von Doehler&Haass entstanden ist:

PDF-Download: SoundProjektEditor-V0.12-MLM

Zum Soundprojekteditor
Der Soundprojekteditor ist das entscheidende Programm, mit dem man sowohl die Decoderfunktionen als auch die Soundfunktionen programmieren bzw. einstellen kann.

Teil 1: Soundprojekteditor – Grundlagen
Teil 2: Soundprojekteditor – Sound aus anderem Soundprojekt importieren
Teil 3: Soundprojekteditor – Geräuschelemente zusammenführen
Teil 4: Neuheiten im Soundprojekteditor V0.80
Teil 5: Die Bremstaste
Teil 6: Intensitätswert Raucherzeuger

Soundprojekte als auch die Konfiguration des Decoders, also das Funktionsmapping etc.,  können ab Firmwarestand 1.11 und Softwareversion 0.80 direkt über das Gleis in den Decoder geschrieben. bzw. auch vom Gleis gelesen werden!

Hinweis: Der Soundprojekteditor lässt sich nur starten, wenn ein D&H Programmer am PC angeschlossen ist! Das finde ich etwas schade, hier würde ich mir einen „Offline-Modus“ wünschen, wie er z.B. mit der Esu Programmer-Software möglich ist.

Das Datei-Menü

Über den Reiter „Datei“ kann ein neues Soundprojekt angelegt werden oder ein bestehendes Soundprojekt von der Festplatte geladen werden. Entsprechend wird über diesen Reiter ein Soundprojekt wieder geschlossen, gespeichert oder unter einem neuen Namen auf der Festplatte gespeichert.

Über die Funktion „Internet-Download“ hat man Zugriff auf alle bei Doehler&Haass verfügbaren Soundprojekte:

Alle angezeigten Soundprojekte können von diesem Fenster aus auf die Festplatte gespeichert werden.

Bevor wir uns mit den Soundeinstellungen beschäftigen, wechseln wir zum Reiter Ansicht.

Das Ansicht-Menü

Das Ansicht-Menü enthält die folgenden Menüpunkte, die in 6 Gruppen unterteilt sind:

– Übersicht
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– Systemeinstellungen
– Fahrzeugeinstellungen
– Funktionsausgänge
– Funktionszuordnungen
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– Soundeinstellungen
– Zufallsgeräusche
– Soundzuordnungen
– Lautstärken
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– Standardwerte
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– Sounds
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– Fahrgeräusch
– Nebengeräusch
– Abläufe

Übersicht

Das Fenster Übersicht zeigt die aktuelle Zuordnung von Sounds und Funktionen zu den Funktionstasten an. Dabei ist aus der Übersicht nicht nur das Mapping ersichtlich, sondern auch die dafür zugehörigen CVs, bei Soundabläufen die zugehörigen Lautstärke-CVs und die entsprechend gepmappten Funktionsausgänge bzw. Sounds.

Das ist eine sehr praktische Übersicht, die man sich als Ausdruck auch gut zu jeder Lok dazulegen kann. So weiß man schnell, über welche CVs einzelne und welche Sounds in der Lautstärke verändert werden können!

Systemeinstellungen

Das Fenster Systemeinstellungen ist nach Funktionen in mehrere Bereiche aufgeteilt.

Der Bereich Adressen dient der Einstellung der Lokadresse, der Consist-Adesse und dem Fahrtrichtungsverhalten bei Consist- und MM-Betrieb.

Die Bremseinstellungen sind für Modellbahner mit automatischen Bremsstrecken von Interesse.

Im Bereich Diverse Einstellungen kann neben der Fahrtrichtungsumkehrung, den Fahrstufen, Analogbetrieb und Rückmeldung vor allem eine Doehler&Haass-Besonderheit eingestellt werden, nämlich die Vertauschung von Motor-, Licht- und Gleisanschlüssen!

Wenn man feststellt, dass man die Lichtanschlüsse vertauscht hat oder die Lok falsch rum läuft oder im Analogbetrieb die Lok falsch rum fährt, so kann man die Polung der Anschlüsse einfach hier umkehren anstatt die Kabel neu anzulöten!

Die weiteren Bereiche behandeln die Rückmeldeeinstellungen, das Verhalten der Funktionen F1-F12 im Analogbetrieb und das Verhalten der Funktionen F1-F12 wenn die Lok über die Consist-Adresse angesprochen wird.

Fahrzeugeinstellungen

Die Fahrzeugeinstellungen beeinflussen die Geschwindigkeiten, das Verzögerungsverhalten und die Motorregelung:

Die Auswirkungen der Motor-Kennlinie (Parameter rechts oben) und der Geschwindigkeits-Einstellungen werden in einer Fahrstufenkennlinie grafisch dargestellt:

Funktionsausgänge

Soweit ich mich erinnere ist in der Version 0.76 neu die Seite Funktionsausgänge hinzugekommen. Hier kann für jeden Funktionsausgang individuell das Verhalten und die Dimmung (nur LV/LR und AUX1/2) eingestellt werden. Für AUX1-6 kann hier die Kupplungsfunktion aktiviert werden.

Funktionszuordnungen

Das Funktions-Mapping, also die Zuordnung der Funktionen F0-F12 zu den AUX-Anschlüssen und zu den Sonderfunktionen Abblendlicht, Rangiergang und AFB erfolgt im Fenster Funktionszuordnungen.

Beim Funktionsmapping gibt es ein paar Besonderheiten. Das erste sind die Erweiterten Funktionszuordnungen:

Wenn man die Erweiterten Funktionszuordnungen aktiviert, werden die Sonderfunktionen Abblendlicht, Rangiergang und AFB in diesem Bereich eingestellt. Dafür werden die Funktionszurdnungen für AUX5/6 aktiviert. Im Bereich Diverse Einstellungen kann außerdem auf der SUSI-Schnittstelle AUX3/4 bzw. AUX5/6 als Low-Pegel (unverstärkt) ausgegeben werden.

Außerdem findet sich im Bereich Diverse Einstellungen eine Funktion Energiesparmodus ausschalten.

Dies bedeutet, dass bei angeschlossenem Puffer-Elko im Falle einer Spannungsunterbrechung auch die Beleuchtung, also das Spitzenlicht, vom Decoder mit Strom versorgt wird. Hier kann man also abwägen, ob die Energie des Pufferelkos primär für den Motorantrieb verwendet werden soll, oder eben auch das Spitzenlicht flackerfrei sein soll.

Der Energiesparmodus lässt sich ebenso bei den Soundeinstellungen für die Pufferung des Soundmoduls ein- bzw. ausschalten:

Siehe dazu auch die Erläuterungen zum folgenden Menü-Reiter.

Soundeinstellungen

Die Einstellungen sind sehr vielfältig und komplex, daher will ich hier nur zwei Teilbereiche betrachten, die auch für den Anfänger von Interesse sein dürften. Das sind die Bereiche Dampflokgeräusch und Bremsgeräusch.

Dampflokgeräusch

Mit den drei Reglern lässt sich das Dampflokgeräusch an die Radumdrehung anpassen. Mit dem dritten Regler Dampfstöße bei Fahrstufe 127 kann man die maximale Anzahl der Dampfstöße begrenzen. So kann man verhindern, dass die Dampfstöße bei hoher Geschwindigkeit in eine Maschinengewehrfeuer übergehen.

Bremsgeräusch

Mit den fünf Reglern kann das Verhalten des Bremsgeräuschs an die Bremsverzögerung und Geschwindigkeit der Lok angepasst werden. Wenn z.B. nie ein Bremsgeräusch ertönt, dann sollte man z.B. versuchen, die Mindestfahrstufe oder den Wert Mindestverzögerung niedriger einzustellen.

Zufallsgeräusche

Mit der Seite Zufallsgeräusche wird festgelegt, welche Soundslots als Zufallsgeräusch ertönen sollen, in welchem zeitlichen Mindest- und Maximal-Abstand, wie lange und ob im Stand und/oder nur während der Fahrt.

Soundzuordnungen

Der Menüpunkt Soundzuordnungen ist wieder ein sehr wichtiger, denn hier findet das Mapping der Soundslots auf die Funktionstasten statt! Während die AUX-Ports nur auf die Funktionen F0-F12 gemapped werden können, können die Soundslots auf jede beliebige Funktion von F0-F28 gemapped werden.

Darüber hinaus werden hier die Funktionstasten für den Zwangsleerlauf und die Bremstaste und deren Verhalten definiert (neu ab SoundprojektEditor Version 0.80).

Als Besonderheit von Doehler&Haass möchte ich hier die Funktionen Stufenweise leiser, Stufenweise lauter und Zwangsleerlauf hinweisen. Mit den Funktionen Stufenweise leiser bzw. Stufenweise lauter kann während der Fahrt die Gesamtlautstärke des Soundmoduls leiser bzw. lauter gestellt werden!

Lautstärken

Hier werden die Gesamtlautstärke und die jeweilige Lautstärke der einzelnen Geräusche und Soundabläufe voreingestellt.

Neu sind hier die Lautstärkeanpassungen für Dynamische Fahrt, Dynamische Beschleunigung und Dynamische Verzögerung, die nur über das Soundprojekt, nicht aber über CV-Variablen veränderbar sind.

Zu diesen Einstellungen plane ich ein eigenes Kapitel, um deren Funktionsweise zu erläutern. 

Standardwerte

Sounds

Der Doehler&Haass Programmer

Näheres zu den Anschlüssen kann auch der kurzen Anleitung von D&H entnommen werden: http://doehler-haass.de/cms/media/pdf2/PROG_Bedienungsanleitung.pdf
Ich möchte im Einzelnen nur auf diese Anschlüsse eingehen:

Stromversorgung
Als Stromversorgung kann z.B. das 18V-Netzteil von Märklin Mobile Stations verwendet werden oder jede beliebige andere Stromquelle mit 7-18 Volt Wechsel- oder 10-25 Volt Gleichspannung.

PC-Anschluss
Der Programmer besitzt zum Anschluss an den PC einen USB-Anschluss.

SUSI-Schnittstelle
Die SUSI-Schnittstelle wird für das Hochladen neuer Soundprojekte in den Decoder benötigt. Ich habe mir dazu eine MTC21-Schnittstellenplatine auf den Programmer geklebt und die entsprechenden SUSI-Kontakte der MTC21-Schnittstelle mit den SUSI-Anschlüssen am Programmer verbunden. Wenn ein MTC21-Decoder (SD21A-4) mit einem neuen Soundprojekt bespielt werden soll, so nimmt man den Decoder aus der Lok und steckt ihn auf die Adapterplatine. Dann kann das Update starten.

Gleis-Anschluss
Über den Gleisanschluss kann man einerseits die Lok auf einem Testgleis über die [url=http://doehler-haass.de/cms/media/pdf2/PROG_Bedienungsanleitung.pdf]D&H-Programmer-Software[/url] steuern. Die D&H-Programmer-Software werde ich in einem späteren Beitrag erklären.
Andererseits wird über den Gleisanschluss auch eine neue CV-Konfiguration mit dem Soundprojekteditor in den Decoder geschrieben oder auch eine neue Decoder-Firmware in den Decoder übertragen.
Ich habe mir zwei kurze Anschlusskabel an den Gleisanschluss angeschlossen, so dass ich dort schnell mein Testgleis anschließen kann.

Beim Lesen und Schreiben der Konfiguration von und zum Gleis bitte beachten:

1. Das aktuell geladene Soundprojekt sollte am besten CV1=3, also Lokadresse 3, eingestellt haben und damit gespeichert sein. Denn über die Lokadresse des gespeicherten Soundprojekts liest der Editor über POM aus.

2. Die Rückmeldung CV29 Bit 3 (also CV29=10 oder größer) muss eingeschaltet sein!

Ist beides der Fall, funktioniert das Auslesen der Konfiguration tadellos!

Merke:
– Firmwareupdates und Konfigurationsänderungen können direkt auf dem Gleis erfolgen. Dazu muss die Lok nicht geöffnet werden, der Decoder kann in der Lok bleiben. Auch Pufferelkos stören nicht

Update: Ab Sounddecoder Firmware-Version 1.11 und dem SoundprojektEditor Version 0.80 können die Soundprojekte auch direkt über das Gleis auf den Sounddecoder übertragen werden, siehe 
https://modellbauhuette.dettenbachtal.de/sounds/doehlerhaass-soundprojekteditor-eine-anleitung-teil-4/

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4 Kommentare

  1. Hallo,
    ich habe in der Vergangenheit viele Loks digitalisiert und dabei oft den SD 10 von D+H verwendet. Dabei habe ich keine großen Änderungen vorgenommen, außer vielleicht den Aufruf der Sounds über die Funktionstasten, also die Funktionstastenzuordnung.
    Mit der neuesten Software bietet D+H die Möglichkeit einen Dampfgenerator entsprechend der Fahrstufe anzusteuern. Also für Beschleunigung, Fahrt, Leerlauf und Stand unterschiedliches Rauchverhalten zu erzeugen.
    Leider habe ich bisher bei meiner BR 18 kein unterschiedliches Rauchverhalten zwischen Fahrt und Beschleunigung erhalten. Jetzt fragt mich Frau Trometer bei einer Anfrage ob: „Der Sound so getriggert ist, dass er im Beschleunigungszustand ist?“
    Diese Frage kann ich nicht beantworten, weil ich zuwenig über den SPE weis, bzw. in Ihren Beschreibungen, die ich alle gelesen habe, keinen Hinweis dazu gefunden habe.
    Können Sie mir helfen oder gibt es in nächsten Zeit ein eigenes Kapitel von Ihnen, bei dem diese Funktionsweisen erläutert werden.
    Vielen Dank
    Norbert Magel

    1. Hallo Norbert,
      in jedem Fahrbereich des Soundprojektes kannst Du die Intensität des Raucherzeugers für die Zustände Fahrt, Beschleunigung, Leerlauf und Stand einstellen:
      Fahrbereich Intensitätswert Raucherzeuger

      Das musst Du für jeden Fahrbereich einstellen. Dann sollte es funktionieren, wenn der AUX (AUX3-AUX6) entsprechend konfiguriert ist.

      Gruß
      Moritz

      1. Hallo Moritz,
        das habe ich ja gemacht. Auf AUX3 ist der Dampferzeuger angewählt und angeschlossen. In allen Fahrbereichen hat die Beschleunigung den Wert 255 und Fahrt den Wert 180.
        Wenn ich dann die Lok auf dem Rollenstand losfahren lasse und den Dampfgenerator eingeschaltet habe muss sie doch irgendwann aus der Beschleunigung in die Fahrt übergehen. Und dann sollte sich die Spannung für den Dampfgenenrator ändern, das passiert eben nicht. Und jetzt schreibt mir Frau Trometer diesen Satz.
        Muss ich im SPE bei Fahrgeräusche Fahrbereich 1-6 im Kästchen Beschl. 1 zu Fahrt 1 etwas eintragen, oder etwas triggern. Das ist mein Problem.
        Ich verstehe zuwenig über die Aufgabe der verschiedenen Kästchen.
        Vielen Dank.
        Norbert

        1. Hallo Norbert,
          ich habe nun ein paar Tests gemacht und ein neues Kapitel in der Anleitung dazu geschrieben, siehe https://modellbauhuette.dettenbachtal.de/sounds/doehlerhaass-soundprojekteditor-eine-anleitung-teil-6-intensitaetswert-raucherzeuger/

          Ich denke, dass es dann mit diesen Werten auch bei Dir funktioniert. 200 (Fahrt) und 255 (Beschleunigung) ist einfach ein zu geringer Unterschied, da die Spannungslinie nicht linear verläuft.

          Probiere es mit einem Wert von 160 oder 170 für Fahrt, dann siehst Du den Unterschied zwischen Fahrt und Beschleunigung.

          Gruß,
          Moritz

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