Piko Vectron InfraLeuna

Piko Vectron INFRALEUNA – Artikelnummer 59887

Neu eingetroffen aus dem Post-Shop. Eine Piko-Lok? Ja wirklich! Ein extrem günstiger Sonderangebotspreis von 65€ incl. Versand (UVP 174,99 €) hat mich schwach werden lassen, und natürlich auch die außergewöhnliche Bedruckung, die ich sehr ansprechend finde.

Die Piko Vectron kommt mit einer sehr vollständigen Ausstattung in der AC-Version zu mir, d.h. sie ist mit Mittelschleifer und einem Digitaldecoder ausgestattet. Das Spitzenlicht mit kaltweißen LEDs, was zur Lok passt, wird durch abschaltbare rote Schlussbeleuchtung ergänzt. Ein Fernlicht ist nicht vorgesehen.

Frontansicht der „HELENA“

Obwohl die Lichtleiter zu den oberen und unteren Scheinwerfern getrennt ausgeführt sind und die Beleuchtungsplatine auch dafür vorbereitet ist, die oberen Scheinwerfer getrennt zu beleuchten, sind nur die unteren Scheinwerfer aktivierbar, die wechselweise weiß oder rot leuchten. Da ich das Vorbild der Vectron nicht so genau kenne, kann ich im Moment nicht sagen, wie das Lichtbild korrekt aussehen müsste. Sollten die beiden oberen Scheinwerfer nur für Fernlicht dienen, so ließe sich das nachrüsten, indem man auf der Lichtplatine den leeren Lötplatz mit einer SMD-LED bestückt und die Lichtplatine an AUX3/4 anschließt.

Pufferelko

Erfreulich ist hingegen, dass die Hauptplatine, die mit einer PluX22-Schnittstelle ausgestattet ist, für den Einbau eines Pufferelkos vorbereitet ist. Dazu muss man aber ein paar Dinge beachten. Auf der Hauptplatine gibt es neben dem Elko-Anschluss freie Lötpads für eine Diode D1 und einen Widerstand R3, außerdem zwei offene Lötbrücken S9 und S10.

Platine mit diversen unbestückten Lötpads

Im Bild oben habe ich die Lötpads für D1 und R3 schon bestückt, außerdem die Lötbrücke S10 geschlossen. Was bedeuten diese?

Lötpad-BeschriftungBedeutung
D1Hier wird die Diode für die bekannte Pufferschaltung aus Diode, Ladewiderstand und Pufferelko eingelötet. Die Kathode ist auf der Platine mit einem K gekennzeichnet.
R3Ladewiderstand, Wert sollte zwischen 33 und 100 Ohm haben, mindestens 1W Belastbarkeit
S9Diese Lötbrücke muss geschlossen werden, wenn nur die interne Decoder-Prozessorspannung (VS) gepuffert werden soll. Diese beträgt ca. 5V, so dass man relativ kleine Elkos verwenden kann. Die Pufferung reicht dann aber nicht aus, Motor und Licht zu puffern.
Achtung: S9 und S10 dürfen nicht beide geschlossen werden!!! Sonst wird der Decoder zerstört!
S10Diese Lötbrücke muss geschlossen werden, wenn die interne Decoder-Spannung (ZVS) gepuffert werden soll. Diese beträgt ca. Gleisspannung – 1V, also bei AC-Digital-Betrieb ca. 18V. Der Elko muss also eine höhere Spannungsfestigkeit haben. Die Pufferung reicht dann aber auch für Motor und Licht aus.
Achtung: S9 und S10 dürfen nicht beide geschlossen werden!!! Sonst wird der Decoder zerstört!

Leider ist die Aussparung für den Elko knapp 1 mm zu kurz geraten, so dass ein Elko mit 20mm Länge gerade nicht mehr in die Aussparung passt. Ungünstiger Weise stört unterm Dach eine Verstrebung, so dass der Elko auch nicht einfach über die Aussparung gelegt werden kann, siehe nächstes Bild:

störende Gehäuseverstrebung

Hätte man den Elko bei der Konstruktion berücksichtigt, wäre das kein Problem. Aber immerhin, ich habe wie oben schon gezeigt mit einer schrägen Einbaulage den Elko mit 820µF/25V unter das Dach bekommen. Alternativ könnte man auch einen kleineren Elko nehmen oder die Verstrebung bearbeiten.

Der Pufferelko puffert das LED-Licht für ca. zwei Sekunden und sorgt bei kurzen Kontaktunterbrechungen für eine sichere Fahrt ohne Stocken.

Sound

Für den Einbau eines Sounddecoders ist die Lok ebenfalls vorbereitet, auch für genügend Platz für einen Lautsprecher ist gedacht worden. Dazu später mehr, wenn der Doehler&Haass SD22A-4 eingetroffen ist.

Bedruckung

Wirklich gut gefällt mir auch die Bedruckung, daher hier noch zwei Nahaufnahmen der Seitenwände links und rechts:

Auch hier fällt zudem die tadellose Beschriftung auf, auch z.B. beim sehr feinen Vectron-Schriftzug.

Fahreigenschaften

Beim Anfahren stört das deutlich zu hörende Geräusch der Lastregelung des einfachen PluX16-Digitaldecoders von Uhlenbrock. Stellt man aber die ABV auf einen angemessen hohen Wert ein, fährt die Lok sehr gleichmäßig an und bremst ebenso gleichmäßig wieder ab ohne sichtbares Ruckeln. Das sieht sehr gut aus.

Fazit

Für den günstigen Preis von 65€ im Sonderangebot bietet die Lok ausgesprochen viel und kann von der Technik und Bedruckung überzeugen, wenn auch gleichwohl viele Modellbahner ein Metallgehäuse lieber sehen würden. Welche Möglichkeiten bei der Beleuchtung noch bestehen und wie das ganze dann mit einem Sounddecoder ausschaut und sich anhört, werde ich später berichten.

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